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1957 - Neuer Motor, neue Farben, neues Modellgleis

Innerhalb von nur 5 Jahren ist die Fleischmann Modellbahn zu einer richtig großen Systembahn gewachsen und erfreute sich großer Beliebtheit im In- und Ausland. Nachdem in den letzten beiden Jahren die Exportmärkte stark bedacht wurden ("schwarze" Loks für Amerika, "braune" Loks für die skandinavischen Länder) wurde nun auch wieder der deutsche Markt mit 2 Neuheiten beglückt. (1956 gab es ja "nur" die Nebenbahn mit T3 und passenden Wagen).

1364G
Als große Neuheit 1957 angepriesen wurde das Modell einer Dampflok BR 41 der DB (Kat.-Nr. 1364-G), erstaunlicherweise nur im grauem Fotografieranstrich!

Damit war man seiner Zeit weit voraus, wenn man bedenkt, daß diese Farbgebung erst in den späten 80er und in den 90ern verstärkt als einmalige Sonderserien verschiedener Modellbahnhersteller angeboten wurde.

BR03 (1361)
Damit sich eine Neuentwicklung lohnt, wurde flugs auch noch ein neues Fahrwerk einer Schnellzuglok entwickelt - schon war die BR 03 fertig, (Kat.-Nr. 1361), denn Gehäuse und Tender der BR41 konnte, in schwarz statt in grau gespritzt, weiterverwendet werden.

Der Tender ist übrigens noch ein Überbleibsel aus dem Startjahr 1952, nur leicht modifiziert, von der BR01, Kat.-Nr. 1360. Letztere wurde bis 1956 angeboten, so dass die BR03 als das Nachfolgemodell im Fleischmann-Programm betrachtet werden kann.

Motor "57" in allen Loks
Als technische Weiterentwicklung wurde der Motor '57 vorgestellt, der laufruhiger, zugkräftiger und leiser war als der bisher eingebaute Motor. Dieser Motor löste die bis dahin verwendeten Motorentypen in allen Fahrzeugen (für 14V) ab. Dieser stellte eine Weiterentwickling des Motors "53" dar, welcher erstmalig 1953 in dem Modell der Ee 3/3, Kat.-Nr. 1330, vorgestellt wurde.
Zusätzlich gab es in Form von einem 4,5V Batteriemotor eine weitere Variante, die z.B. in einer Einfachversion der T3, Kat.-Nr. 1001, eingebaut wurde. Der Motor "57" wurde wiederum nach und nach ab 1958/59 durch den bekannten Rundmotor "58" abgelöst, der so dann bis in die 90er Jahre nahezu unverändert verwendet wurde. Bei alten Modellen war der Motor "57" bis ca. 1959 eingebaut.

Amerikanische Variante
"PACIFIC" 1366"Mikado" 1367Zusätzlich wurden beide Lokomotiven auch noch als amerikanische Varianten in das Programm genommen, dazu wurden die typischen amerikanischen Ausstattungsmerkmale wie Kuhfänger an das Gehäuse angespritzt, der außengelagerte Nachläufer montiert und der bereits bekannte amerikanische Tender verwendet. Später, ab 1959, wurde auch noch der Schriftzug "UNION PACIFIC" seitlich am Tender aufgedruckt.

Die der BR03 ähnelnde Lok wurde als Typ "PACIFIC", Achsfolge 4-6-2 mit der Katalognummer 1366, die der BR41 ähnelnde Lok mit der Achsfolge 2-8-2 als Typ "MIKADO" mit der Katalognummer 1367 angeboten.

1340 schwarzNatürlich wurde auch das Amerika-Programm weiterentwickelt. Außer einer Vielzahl neuer Wagen nach amerikanischem Vorbild wurde auch das Modell einer typischen amerikanischen Diesellok vorgestelt: Die ALCO Diesellok "F7" mit der Achsfolge Bo' Bo' in den Farben der UNION PACIFIC.
In den weiteren Jahren sollte auch diese Lok durch Umspritzen noch als Variante der "Santa FE" in rot-silber bzw. der "New Heaven" in schwarz-rot das Käuferherz erfreuen.

E32 1332Eine weitere technische Neuentwicklung stellte das Modell der Stangen-E-lok E32 der DB dar. Diese wurde 1957 vorgestellt, erfreute sich aber keiner großen Käufergunst, denn sie wurde nur bis 1958/59 produziert. Entsprechend selten taucht sie heutzutage, vor allem neuwertig, auf ebay oder Börsen auf.

Erst viel später, nämlich 1968(!), wird dieselbe Form in jetzt modernisierter Form noch einmal auf den Markt gebracht, als 132 101-7, d.h. Epoche IV und seitlicher Bedruckung. Jetzt war die Katalognummer 1632 bzw. ab 1970 die 4369. So wurde die Lok dann bis 1988 produziert.

Neues Modellgleis Serie "1700"
Neu vorgestellt wurde das "Modell-Gleis H0", Vollprofil-Schienen aus Messing auf Kunststoffbett, sehr naturgetreu ausgebildet. Diese Gleise wurden unter den Katalog-Nummern 1700 ff angeboten, wobei die Weichen, Kreuzungen und Spezialschienen erst ab dem Jahre 1958 lieferbar waren.

Das bisherige Gleismaterial (Hohlprofischienen aus Metall auf Presspappe, Katalog-Nummern "1600") wurde ab sofort als "Standard-Sortiment" bezeichnet. Es wurde noch bis 1967 angeboten, ab da aber durch das neue Standardsortiment "1900" abgelöst.



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