Fleischmann Bausatzwagen (1959-71)
Eine Auswahl an Fertigmodellen von Fleischmann wurden zusätzlich auch von 1959-71 als Bausatz angeboten. Diese Wagen unterschieden sich von den Fertigmodellen in der fehlenden Bedruckung am Wagenkasten bzw. am Aufbau. Außerdem musste der Bastler notwendige Anschriften selbst als Schiebebildchen anbringen. Eine entsprechende Anleitung lag jedem Bausatz bei.
Bei denen als Bausatz angebotenen Modellen wurde die Katalognummer des Fertigwagenmodells um ein "B" ergänzt. Ausnahme: Den Kesselwagen 1475 bzw. 1499 gab es als Fertigmodell bereits mit verschiedenen Zusatzbuchstaben je nach Mineralölgesellschaft.
Beispiel: 1475 Sh; 1499 Sh, dabei steht eben Sh für Shell. Hier wurde daher für das Bausatzmodell nur die Stammnummer mit B ergänzt. (1475 B; 1499 B)
Hier abgebildet ist ein ungebauter kompletter Bausatz des Kesselwagens 1475 B - deutlich sichtbar, dass hier der Kessel unlackiert schwarz beigelegt war und die linke Stirnseite des Kessels erst noch mit Plastikkleber angebracht werden müsste. Zusätzlich musste die gewünschte Mineralölgesellschaft am Kessel als mitgelieferte Aufkleber selbständig angebracht werden. Natürlich müsste auch noch das Unterteil montiert und die erhabene Beschriftung weiß hervorgehoben werden. Letzteres ist bei den meisten montierten Bausatzwagen ebenfalls unterlassen worden. (Klicken Sie auf das Bild, um eine vergrößerte Ansicht zu bekommen.)
Ein sauber gebautes Bausatzmodell des 1475 B könnte beispielsweise als "ARAL" Kesselwagen so aussehen wie auf dem Bild abgebildet und wäre trotzdem kaum für €10,-- zu erwerben, ungebaut müsste etwa €25,-- veranschlagt werden. Wenn Sie also einen Kesselwagen mit schwarzen Kessel sehen handelt es sich niemals um ein von Fleischmann produziertes Fertigmodell sondern immer um ein Bausatzmodell.
Ein weiteres Beispiel: der Behältertragwagen 1473F B - hier ist deutlich, dass der Wagenaufbau als unlackierter, beigegrauer Behälter ebenfalls mit den Stirnseiten zusammengesetzt und geklebt werden müsste. Anschließend wären die zusammengeklebten Behälter eigentlich silber zu lackieren und dann noch die erhabenen Beschriftungen "von Haus zu Haus" schwarz hervorzuheben. Letztere Arbeiten sind schon recht aufwendig, weshalb eigentlich alle fertig gebauten Bausatzwagen in der Regel eben unlackierte Behälter aufweisen.
Zusätzlich wurden für kurze Zeit auch die 4-achsigen D-Zugwagen aus Kunststoff (u.a. 1501, 1502, 1503, 1509) als Bausatz angeboten, meist von 1963 - 1966. Auch hier war keine erhabene Beschriftung farblich hervorgehoben, so dass der Bastler mit der kompletten Montage des Wagens mit den Drehgestellen, Einkleben der Fenster und Übergangs-Gummiwülsten an den Stirnseiten sowie evtl. dem Anbringen der Beschriftungen als Schiebebildchen beschäftigt war.
Zum Abschluss noch ein weiteres Beispiel: Der Druckgaskesselwagen 1499 B, der wohl auch häufig nachgefragt wurde. Ungebaut durchaus eine Rarität - achten Sie auf vollständig und sauber erhaltene Schiebebildchen wie abgebildet!
Im ungebauten Zustand sind die Bausatzwagen durchaus eine Seltenheit und daher von Sammlern gesucht - teilweise sind sie höher bewertet als das entsprechende Fertigmodell.
Dagegen sind fertig gebaute Bausatzwagen sammlertechnisch uninteressant. Reelle Marktpreise sollten bei den einfachen 2-achsigen Modellen 5-10 Euro nicht übersteigen, die 3- bzw. 4-achsigen Modelle nicht 10-20 Euro. Bei dem Autotransporter 1472B sind die 8 Wagenmodelle unbeschädigt jeweils mit 2 Euro zusätzlich zu bewerten.