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1956 - Die Nebenbahn kommt groß heraus

Mitte der 50er Jahre setzte in Deutschland das Nebenbahn-Sterben ein, insbesonders schwach frequentierte Nebenbahnstrecken wurden nach und nach stillgelegt. Damit die Romantik dieser Eisenbahn zumindest in der Modellbahnwelt weiterleben konnte, brachte Fleischmann in diesem Jahr einen Nebenbahnzug heraus.

Auf Basis der BR80, welche seit Start 1952 im Katalog ist, d.h. dem kompletten Fahrwerk, erstellte man nun ein neues Gehäuse aus Kunststoff, welches recht gut den Eindruck einer typischen T3 wiedergab. Ansonsten wurde noch der Zylinder neu entwickelt und fertig war die neue Lok!
Heutzutage selten ist nur die erste Version von 1956 mit schwarzem, unlackierten Druckkessel, ansonsten gehört diese Lok wie die BR80 zu den häufig anzutreffenden Modellen ohne nennenswerten Sammlerwert.
Passend zur T3 (Kat.-Nr. 1315) wurden auch entsprechende Nebenbahn-Personenwagen angeboten.

Fleischmann verstand es damals, auf bereits vorhandenen Bauteilen aufbauend neue Modelle bzw. Varianten zu entwickeln - auch bei den Nebenbahn-Wagen wurden bereits vorhandene Fahrwerke wiederverwendet und die Entwicklungskosten damit verringert.



Personenwagen,
Kat.-Nr. 1401



Personenwagen,
Kat.-Nr. 1402


Packwagen,
Kat.-Nr. 1403


Weitere Neuheiten in diesem Jahr erfolgten wiederum durch Umlackieren bestehender Modelle, so wurde aus der grünen Ee3/3 der Schweizer Bundesbahn durch braune Farbgebung eine Rangierlok (Kat.-Nr. 1330 B), welche wohl einem schwedischen Vorbild nachempfunden war. Auf gleiche Art und Weise wurde auch aus der deutschen E44, die seit 1952 angeboten wurde, ein neues Modell - ebenfalls in braun. (Kat.-Nr. 1335-B).

Eine weitere wichtige Neuheit war bei den Triebwagen, denn dieser wurde im vorangegangenen Jahr nur in derselben braunen Farbgebung ausgeliefert wie jetzt die Rangierlok, so dass die deutsche Fangemeinde außen vor blieb. Jetzt endlich wurde der Triebwagen in einer rot-beigen Farbgebung angeboten, wahlweise als Dieseltriebwagen (Kat.-Nr. 1371 R) oder als Elektrotriebwagen (Kat.-Nr. 1370 R).

Insgesamt wurden die Triebwagen nur kurze Zeit gefertigt und sind deshalb heutzutage sehr selten anzutreffen. So wurden die braunen Triebwagen nur von 1955 - 1956 gefertigt, der rot-beige Elektrotriebwagen von 1956-59 und der rot-beige Dieseltriebwagen von 1956-1960. Zu erwähnen sei noch, das die Dieseltriebwagen auch als Doppeleinheiten angeboten wurden, d.h. ein Triebwagen mit Motor, einer ohne (Kat.-Nr. 1371/1 R).

Modernisierung des Wagenparks
Ein weiterer Schritt zu einer noch vorbildentsprechenderer Erscheinung betraf die 1952 eingeführten und bis dahin handlackierten D-Zugwagen - diese wurden jetzt chromlithoprafiert. Dies bedeutete zum einen dass der Farbauftrag nur noch hauchdünn war und die Bedruckung viel feiner ausgeführt werden konnte.
Als Beispiel sei der grüne D-Zugwagen 1410 zu vergleichen: Einmal als handlackierte Variante von 1952 und einmal als chromlithografierte Variante ab 1956.
Zusätzlich erhielten jetzt auch die 2-achsigen Personenwagen die Möglichkeit, beleuchtet zu werden. Ein entsprechend angebotener Zurüstsatz konnte eingebaut werden, um dann von jedem einzelnen Rad den Strom an zwei Glühbirnchen weiterzuleiten. Der Hang zu einem immer vorbildnäherem Erscheinen war nicht mehr aufzuhalten und gipfelt in den heutigen Miniaturkunstwerken, wo die Grenze scheinbar schon erreicht scheint.



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