1956 - Die Nebenbahn kommt groß heraus
Mitte der 50er Jahre setzte in Deutschland das Nebenbahn-Sterben ein, insbesonders schwach frequentierte Nebenbahnstrecken wurden nach und nach stillgelegt. Damit die Romantik dieser Eisenbahn zumindest in der Modellbahnwelt weiterleben konnte, brachte Fleischmann in diesem Jahr einen Nebenbahnzug heraus.

Heutzutage selten ist nur die erste Version von 1956 mit schwarzem, unlackierten Druckkessel, ansonsten gehört diese Lok wie die BR80 zu den häufig anzutreffenden Modellen ohne nennenswerten Sammlerwert.
Passend zur T3 (Kat.-Nr. 1315) wurden auch entsprechende Nebenbahn-Personenwagen angeboten.
Fleischmann verstand es damals, auf bereits vorhandenen Bauteilen aufbauend neue Modelle bzw. Varianten zu entwickeln - auch bei den Nebenbahn-Wagen wurden bereits vorhandene Fahrwerke wiederverwendet und die Entwicklungskosten damit verringert.



Insgesamt wurden die Triebwagen nur kurze Zeit gefertigt und sind deshalb heutzutage sehr selten anzutreffen. So wurden die braunen Triebwagen nur von 1955 - 1956 gefertigt, der rot-beige Elektrotriebwagen von 1956-59 und der rot-beige Dieseltriebwagen von 1956-1960. Zu erwähnen sei noch, das die Dieseltriebwagen auch als Doppeleinheiten angeboten wurden, d.h. ein Triebwagen mit Motor, einer ohne (Kat.-Nr. 1371/1 R).
Modernisierung des Wagenparks
Ein weiterer Schritt zu einer noch vorbildentsprechenderer Erscheinung betraf die 1952 eingeführten und bis dahin handlackierten D-Zugwagen - diese wurden jetzt chromlithoprafiert. Dies bedeutete zum einen dass der Farbauftrag nur noch hauchdünn war und die Bedruckung viel feiner ausgeführt werden konnte.
Als Beispiel sei der grüne D-Zugwagen 1410 zu vergleichen: Einmal als handlackierte Variante von 1952 und einmal als chromlithografierte Variante ab 1956.
Zusätzlich erhielten jetzt auch die 2-achsigen Personenwagen die Möglichkeit, beleuchtet zu werden. Ein entsprechend angebotener Zurüstsatz konnte eingebaut werden, um dann von jedem einzelnen Rad den Strom an zwei Glühbirnchen weiterzuleiten. Der Hang zu einem immer vorbildnäherem Erscheinen war nicht mehr aufzuhalten und gipfelt in den heutigen Miniaturkunstwerken, wo die Grenze scheinbar schon erreicht scheint.